Firma F. SCHÄCHTER

Im Jahr 2000 erhält Friedrich Schächter den Berufstitel „Professor“.

1994 wird ihm das Goldene Verdienstzeichen der Republik Österreich verliehen.

1995 wird Friedrich Schächter Ehrenbürger der Technischen Universität Wien – die Auszeichnung, die ihm als Nicht-Akademiker am meisten bedeutete - und erhält im selben Jahr die Kaplan-Medaille.

1997 wird ihm das Goldene Verdienstzeichen der Stadt Wien verliehen. Seit vielen Jahren wohnt er in einem zum Hotel gehörenden Appartement im linken Seitengebäude des Palais Schwarzenberg. Er mietet zusätzlich den frei gewordenen großen Eckpavillon, der von ihm aufwendig zum Atelier umgebaut wird – er bleibt aber vor allem Abstellraum für seine Gutruf-Sammlung. Schließlich zieht er noch in ein nobles, original barock eingerichtetes Appartement im Schloss selbst ein.

Nach einer schweren Erkrankung und Operation in New York beschließt Schächter kurz darauf die Geschäftsauflösung von MINITEK.

Die Maschinen und Maschinenelemente werden in Kisten verpackt
und an BIC in Frankreich geschickt. Der Wert wird bei kompletten Apparaturen geschätzt, bei kleineren Teilen wird auf Vorschlag
Otto Gutrufs ein Kilo-Preis von öS 5.000,- festgelegt („Siemens-Kilo“:
öS 3.000,-).

Seine Vision des „zero defect manufacturing“ kann er nur mehr knapp zwei Jahre in der von ihm unmittelbar danach ins Leben gerufenen Firma FRIEDRICH SCHÄCHTER verfolgen.

Ihm schwebt eine Weiterentwicklung seiner noch weltweit und klaglos ununterbrochen laufenden Kugelschreiberspitzen-Produktions-
maschinen vor, die sämtliche wichtigen Errungenschaften seiner bisherigen Erfindertätigkeit in sich vereinen sollte. Mit Elan geht er
an die Arbeit.

Noch präziser, noch schneller (mehr als 300 fertige Spitzen pro Minute ), Null Ausschuss war das angestrebte Ziel. Einem künstlerisch-utopischen Konzept vergleichbar sollte es sein Hauptwerk und Vermächtnis werden: seine „Nachtwache“.

Einige seiner bewährten MINITEK-MitarbeiterInnen unterstützen Schächter dabei: seine Sekretärin Völz, der Chauffeur und „Mann für alles“ Lipp, die Techniker Sterber, Zundermann, Otto Gutruf und stundenweise Meier.

Aber zum ersten Mal in seinem Leben spielt der präsumptive Abnehmer nicht mit: BIC ist an der Entwicklung der im anfänglichen Entwurfsstadium befindlichen Maschine nicht interessiert – seine Vorläufermodelle würden ohnehin perfekt funktionieren … An eine Weiterarbeit ist unter diesen Umständen nicht mehr zu denken, das Projekt bleibt unrealisiert.

Trotz immer vehementer werdender gesundheitlicher Probleme regt Schächter eine Kunstreise mit Heidi und Gerhard Gutruf nach Florenz an; es sollte seine letzte Auslandsreise werden.

Von Wien geht es nach Padua, wo neben Il Santo vor allem die Giotto-Fresken der Scrovegni-Kapelle bewundert werden.

In Florenz quartiert man sich vom 18. bis 20. April im Hotel Balestra am Arno ein. Palazzi, Kirchen wie San Miniato al Monte und Museen werden besichtigt. Auf der Brüstung der Piazzale Michelangelo schreibt Fritz Schächter eine Karte an seine Schwester Edith in Syracuse, USA. Es ist eine kurze, aber für alle beglückende Kunst-Intensiv-Tour.

Über Udine geht es dann am 21.April 2002 wieder zurück nach Wien.

Am 20.5.2002 wird er in die Privatklinik Döbling eingeliefert, wo er unerwartet am Nachmittag des 23.Mai 78-jährig stirbt.

Am 4.Juni 2002 wird der Verstorbene nach erfolgter Trauerfeier in der Feuerhalle Wien-Simmering verabschiedet und im Ehrenhain, Gruppe 40, Grab 93, des Zentralfriedhofs beigesetzt.

Es folgt eine beeindruckende Gedächtnisveranstaltung im Technischen Museum, Wien, bei der die Universitätsprofessoren DDr. Helmut Detter, TU Wien und Dr. Adolf Frank, TU Graz Schächters innovative Leistungen anschaulich würdigten. Sein Londoner Neffe David Schmitz Esq. schloss mit persönlichen Erinnerungen.

Die bronzene Grabskulptur für seinen besten Freund gestaltete Gerhard Gutruf – es ist eine Figuration aus aufgeschnittener Kugelschreiberspitze, Weltraumrakete und Engelsflügel.

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